Schutzmaßnahmen Netzsysteme
International Protection
Schutzgrade gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen, bezeichnet durch den
zusätzlichen BuchstabenSchutzmaßnahmen gegen gefährliche Körperströme
Schutzmaßnahmen dienen dem Schutz des Menschen vor den Gefahren des
elektrischen Stroms.
Sie sollen verhindern,
dass Menschen beim normalen Gebrauch von Elektrogeräten
unbeabsichtigt in den Stromkreis geraten.
Zwei Unfallgefahren müssen verhindert werden:
1. Das direkte Berühren von aktiven Leitern,
also von leitenden Teilen, die zum Stromkreis gehören.
2. Das indirekte Berühren, das heißt, das Auftreten von
Berührungsspannung an inaktiven Teieln elektrischer Betriebsmittel
durch Isolationsfehler (z.B. Körperschluss).
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Schutzart für Gehäuse (IP-Code)
Die Maßnahmen zum Schutz gegen gefährliche Körperströme sind für den
Elektrotechniker die wichtigsten Schutzmaßnahmen.
Der Schutz gegen direktes Berühren geht vom ungestörten Betrieb aus.
Zielsetzung ist es hierbei, spannungsführende Teile für den Menschen
normalerweise unzugänglich zu machen.
Die Güte des Schutzes gegen direktes Berühren wird noch durch
Schutzarten klassifiziert.
Sie werden heute nach DIN VDE 0470 Teil 1 mit den Buchstaben IP
(International Protection) und zwei weiteren Ziffern angegeben,
während früher eine Kennzeichnung durch Symbole erfolgte.
IP-Schutzcode
Kennzeichnung durch IP-Code
Schutz gegen Fremdkörper und Staub
Schutzart | Definition | Kennziffer |
Geschützt gegen feste Fremdkörper, 50 mm Durchmesser und größer |
Die Objektsonde, Kugel 50 mm Durchmesser, darf nicht voll eindringen. *) |
IP 1x |
Geschützt gegen feste Fremdkörper, 12,5 mm Durchmesser und größer |
Die Objektsonde, Kugel 12,5 mm Durchmesser, darf nicht voll eindringen. *) |
IP 2x |
Geschützt gegen feste Fremdkörper, 2,5 mm Durchmesser und größer |
Die Objektsonde, 2,5 mm Durchmesser, darf überhaupt nicht eindringen. *) |
IP 3x |
Geschützt gegen feste Fremdkörper, 1,0 mm Durchmesser und größer |
Die Objektsonde, 1,0 mm Durchmesser, darf überhaupt nicht eindringen. *) |
IP 4x |
Staubgeschützt | Eindringen von Staub ist nicht vollständig verhindert, aber Staub darf nicht in einer solchen Menge eindringen, dass das zufriedenstellende Arbeiten des Gerätes oder die Sicherheit beeinträchtigt wird. |
IP 5x |
Staubdicht | Kein Eindringen von Staub | IP 6x |
*) ANMERKUNG Der volle Durchmesser der Objektsonde darf nicht
durch eine Öffnung des Gehäuses hindurchgehen.
Schutz gegen Nässe
Zusätzlicher Buchstabe |
Kurzbeschreibung | Definition |
A | Geschützt gegen Zugang mit dem Handrücken |
Die Zugangssonde, Kugel 50 mm Durchmesser, muss ausreichenden Abstand von gefährlichen Teilen haben. |
B | Geschützt gegen Zugang mit dem Finger |
Der gegliederte Prüffinger, 12 mm Durchmesser, 80 mm Länge, muss ausreichenden Abstand von gefährlichen Teilen haben. |
C | Geschützt gegen Zugang mit Werkzeug |
Die Zugangssonde, 2,5 mm Durchmesser, 100 mm Länge, muss ausreichenden Abstand von gefährlichen Teilen haben. |
D | Geschützt gegen Zugang mit Draht |
Die Zugangssonde, 1,0 mm Durchmesser, 100 mm Länge, muss ausreichenden Abstand von gefährlichen Teilen haben. |
Ergänzende Buchstaben
In der betreffenden Produktnorm kann durch einen ergänzenden Buchstaben hinter der
zweiten Kennziffer
oder dem zusätzlichen Buchstaben eine ergänzende Information gegeben werden.
Solche Ausnahmefälle müssen mit den Anforderungen dieser grundsätzlichen Sicherheitsnorm übereinstimmen,
und die Produktnorm muss das zusätzliche Verfahren,
das während der Prüfungen für eine solche
Klassifizierung auszuführen ist, klar angeben.
Die unten aufgeführten Buchstaben wurden bereits festgelegt und
haben die angeführten Bedeutungen:
Buchstabe | Bedeutung |
H | Hochspannungs-Betriebsmittel |
M | Geprüft auf schädliche Wirkungen durch den Eintritt von Wasser, wenn die beweglichen Teile des Betriebsmittels (z. B. der Rotor einer umlaufenden Maschine) in Betrieb sind |
S | Geprüft auf schädliche Wirkungen durch den Eintritt von Wasser, wenn die beweglichen Teile des Betriebsmittels (z. B. der Rotor einer umlaufenden Maschine) im Stillstand sind |
W | Geeignet zur Verwendung unter festgelegten Wetterbedingungen und ausgestattet mit zusätzlichen schützenden Maßnahmen oder Verfahren |
In der ersten Ausgabe der IEC 60529 war der Buchstabe „W“
mit derselben Bedeutung unmittelbar
hinter die Code-Buchstaben „IP“ gesetzt.
Um eine Doppelanwendung von ergänzenden Buchstaben zu vermeiden,
sollte das Sekretariat des Technischen Komitees 70 befragt werden,
bevor ein neuer Buchstabe von anderen Technischen Komitees eingeführt wird.
Andere Buchstaben dürfen in den Produktnormen verwendet werden.
Das Fehlen der Buchstaben „S“ und „M“ bedeutet,
dass der Schutzgrad nicht davon abhängt,
ob Teile des Betriebsmittels in Bewegung sind oder nicht.
Dies kann erforderlich machen, dass Prüfungen unter beiden Bedingungen
durchgeführt werden.
Im Allgemeinen ist jedoch eine Prüfung zur Erfüllung von einer
der beiden Bedingungen ausreichend, vorausgesetzt,
dass die Prüfung unter der anderen Bedingung bei ihrer
Anwendung offensichtlich erfüllt würde.
Bezeichnungsbeispiele mit dem IP-Code
IP-Code ohne Verwendung fakultativer Buchstaben:
Ein Gehäuse mit dieser Bezeichnung (IP-Code):
(3) – schützt Personen, die mit Werkzeugen mit einem Durchmesser von 2,5 mm und
größer umgehen, gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen;
– schützt das Betriebsmittel innerhalb des Gehäuses gegen Eindringen
von festen Fremdkörpern mit einem Durchmesser von 2,5 mm und größer;
(4) – schützt das Betriebsmittel innerhalb des Gehäuses gegen
schädliche Wirkungen durch Wasser,
das aus jeder Richtung gegen das Gehäuse gespritzt wird.
IP-Code mit Verwendung fakultativer Buchstaben:
Ein Gehäuse mit dieser Bezeichnung (IP-Code):
(2) – schützt Personen gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen mit Fingern;
– schützt das Betriebsmittel innerhalb des Gehäuses gegen Eindringen von festen Fremdkörpern mit
einem Durchmesser von 12,5 mm und größer;
(3) – schützt das Betriebsmittel innerhalb des Gehäuses gegen schädliche Wirkungen durch Wasser,
das gegen das Gehäuse gesprüht wird;
(C) – schützt Personen, die mit Werkzeugen mit einem Durchmesser von 2,5 mm und
größer und einer Länge nicht über 100 mm umgehen,
gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen
(das Werkzeug kann in das Gehäuse bis zu seiner vollen Länge eindringen);
(S) – wird für den Schutz gegen schädliche Wirkungen durch das
Eindringen von Wasser geprüft,
während alle Teile des Betriebsmittels im Stillstand sind.
Schutzmaßnahmen gegen gefährliche Körperströme
Hat das Gehäuse eines elektrischen Betriebsmittels einen Körperschluss,
(also eine Verbindung zwischen einem aktiven Leiter und
Körper = Fehler in der Basisisolierung)
so steht das Gehäuse unter Spannung.
Berührt ein Mensch das Gehäuse des defekten Betriebsmittels,
was beim Gebrauch des Gerätes unvermeidlich ist,
so berührt dieser Mensch aktive Leiter indirekt, d. h. über den Körperschluss.
Gegen diese Gefahr bei indirektem Berühren muss ein Schutz vorgesehen werden.
Schutz gegen indirektes Berühren: (Fehlerschutz)
Schutzklasse | Kennzeichen | Verwendung bei Schutzmaßnahme |
0 | In Deutschland nicht mehr zulässig. In einigen Ländern der EG teilweise noch zugelassen. Der Schutz gegen elektrischen Schlag beruht auf der Basisisolierung; ein Schutzleiter kann nicht angeschlossen werden. Der Schutz beim Versagen der Basisisolierung muss durch die Umgebung gewährleistet sein. |
|
1 | Der Schutz beruht nicht nur auf der Basisisolierung, sondern darauf, dass alle leitfähigen Teile, (Körper), mit dem Schutzleiter der festen Installation verbunden sein müssen. Beim Versagen der Basisisolierung kann somit keine Berührungsspannung bestehen bleiben. (z.B. Elektromotor). |
|
2 | Der Schutz beruht nicht nur auf der Basisisolierung, sondern darauf, dass eine doppelte oder eine verstärkte Isolierung so angebracht wird, dass sie die Bedingung der Schutzisolierung erfüllt. (z.B. Leuchten). |
|
3 | Der Schutz beruht auf der Anwendung der Schutzkleinspannung. Die Nennspannung darf 50 V~ oder 120 VDC nicht überschreiten. Aktive Teile und Körper dürfen nicht geerdet werden. Die Speisung erfolgt aus einer Sicherheitsstromquelle (SELV und PELV Stromkreise). z.B. Fassleuchten |
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